Schwinger Philipp Lehmann hat für das KTF Wyland aus einem Baumstamm einen Brunnen erstellt.
Nach mehrjähriger Vorbereitungsarbeit ist es am Freitag so weit: Oberwil bei Dägerlen wird zur temporären Turnhauptstadt der Schweiz. Am Zürcher Kantonalturnfest, dem KTF Wyland 2023, treten an den vier Wettkampftagen 14'000 Sportlerinnen und Sportler in Disziplinen wie Leichtathletik, Geräteturnen, Ballspielen oder in der Gymnastik gegeneinander an – aber nicht nur. Auch drei Sägemehlplätze stehen bereit. Denn am Samstag, 17. Juni, wird am Nationalturntag gerungen und geschwungen.
«Das Nationalturnen ist ein Mehrkampf, an dem sich rund 100 Personen in verschiedenen Alterskategorien im Steinheben, Steinstossen, Hochweitsprung, Weitsprung, 80-Meter-Lauf, Bodenturnen und im Ringen sowie Schwingen messen», erklärt Philipp Lehmann. Der Schwinger aus Humlikon ist für die Wettkampfanlage des Nationalturnens am KTF verantwortlich, die Durchführung übernimmt dann der Zürcher/Schaffhauser Nationalturnverband. Er selbst wird aufgrund seiner Aufgaben am Fest für einmal nicht mit um den Kranz kämpfen: «Ich habe genügend zu tun mit Auf- und Umbau sowie Rechen und Wässern des Sägemehls.»
Kaltes Wasser als Ritual
Wasser stand auch bei den Vorbereitungsarbeiten schon mal im Vordergrund: Beim Schwingen ist es Tradition, dass ein Holzbrunnen auf dem Wettkampfgelände für Abkühlung sorgt. «Ich selbst habe das Ritual, vor jedem Kampf nochmals kurz zum Brunnen zu gehen.» Nach dem kalten Wasser befinde er sich jeweils sofort im Kampfmodus.
Für den gelernten Zimmermann war also klar: Auch das KTF braucht einen solchen Brunnen. Und so hat er, unterstützt von seinem Kollegen und Holzbildhauer Ruedi Fehr aus Ellikon am Rhein, die Arbeit in Angriff genommen und einen Baumstamm bearbeitet. «Das Schälen und Aushöhlen war am mühsamsten.» Anschliessend folgten die Säule und der Zapfen sowie das Verstecken des Wasserschlauchs.
Nun ist er noch dabei, ein KTF-Wyland-Holzschild zu gravieren und dieses am Brunnen zu befestigen, bevor am Mittwoch dann der Transport zum Festgelände erfolgt – rechtzeitig zum Nationalturntag am Samstag.
Dann wird es am Vormittag um die Vornoten gehen, welche aus der Leichtathletik und dem Bodenturnen gewonnen werden. Am Nachmittag folgen die Schwing- und Ringkämpfe, zugeteilt nach Höhe der Vornoten. Die Teilnehmenden können dabei bis zu einem gewissen Grad selbst wählen, welche Disziplinen sie ausführen wollen. Insgesamt ist es jedoch ein Zehnkampf. Möglich sind entsprechend entweder vier, fünf oder sechs Vornoten und je nachdem vier, fünf oder sechs Kämpfe im Ringen oder Schwingen. Bei allen sind maximal je zehn Punkte möglich. So oder so eine schweisstreibende Angelegenheit – und der Brunnen deshalb mit Sicherheit ein begehrtes Objekt.
«Wylandary»: Tickets zu gewinnen
Eines der Highlights des Zürcher Kantonalturnfests in Dägerlen ist die Turnshow «Wylandary». Während 90 Minuten zeigen die besten Turnvereine aus der Schweiz ihr Können. Musikalisch begleitet wird der Abend von Andryy, einem aufstrebenden Winterthurer Sänger, der unter anderem schon den offiziellen Song zur Unihockey-WM der Männer 2022 in Zürich und Winterthur geliefert hat. Die «Andelfinger Zeitung» verlost 2x2 Tickets zu dieser hochkarätigen Show am Freitag, 16. Juni. Schreiben Sie dazu ein E-Mail an agenda@andelfinger.ch mit Ihrer Adresse und dem Stichwort «Turnshow». Einsendeschluss ist Mittwoch, 14. Juni, 10 Uhr. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden persönlich benachrichtigt. (az)
Ein Brunnen fürs Kantonalturnfest