Schweizerisch mit Aromat, Handörgeli und Sackmesser: Fako MTR am Umzug.
In Rheinau zünden die Haldebuebe jeweils um 18.33 Uhr ihr Feuer an, das sie an zwei Samstagen aufgestellt haben. Vorgestern Sonntag war es noch einigermassen hell, als sich die Männer mit ihren Fackeln um ihr Werk auf der Gotthardwiese verteilten und dieses nach einem lauten Knall in Brand setzten. Im März sei es immer relativ knapp mit der Dunkelheit, meint der oberste Haldebueb, Sacha Bächtold.
Zu sehen war dadurch auch der dicke schwarze Rauch, der aufstieg und den Böögg umhüllte – auch dieses Jahr wieder ein schönes Exemplar. Mit zunehmender Dunkelheit fanden die Flammen den Weg nach oben. Der gut gestopfte Schneemann wehrte sich nach Kräften. Nach 19 Minuten explodierte der Kopf, der letzte Knaller war um 19.06 Uhr zu hören. Gegen Mitternacht zog dann der letzte Sujetwagen ab.
Vier Guggen begleiteten den letzten Akt der Rheinauer Fasnacht musikalisch, die Döbeli Röhrer aus Altenburg, die Chrottepösche aus Marthalen, die Rhyfall-Rammler aus Uhwiesen und, natürlich, die Chloschter-Chräie Rhynau. Letztere schreiben Individualität gross. Seit Beginn werde jedes Jahr über ein Motto abgestimmt, das «jede Guggse und jeder Gugger nach eigenem Ermessen umsetzt», heisst es auf der Website. «Das macht uns einzigartig, und so sind wir jedes Jahr ganz individuell und kunterbunt unterwegs.» Heuer ganz antik.
Begonnen hat die Fasnacht im Klosterstädtchen fünf Stunden zuvor. Um 13.33 Uhr startete auf dem Klosterplatz der Umzug mit vier Sujetwagen und führte an vielen Schaulustigen vorbei zum Mehrzweckgebäude mit Kinderfasnacht, Kinderschminken und Guggensound.



«Wir machen es wieder»
Trotz Ferienzeit war die Halle voll, freut sich Sacha Bächtold, der «sehr zufrieden» mit der Fasnacht 2025 ist. Bestes Wetter am Umzug, kein Wind am Abend – «besser geht nicht», findet er. Durchwegs positiv seien auch die Reaktionen der Teilnehmenden und Gäste ausgefallen, erzählt er. «So viele zufriedene Leute», das sei «genial», sagt er, und: «Wir machen es noch einmal!»
Die unmittelbare Zukunft ist also gesichert. Die Haldebuebe werden mindestens ein drittes Mal für Feuer und Fasnacht einstehen. Ein Hexenwerk sei es ja auch wieder nicht, meint Sacha Bächtold. Der Abend mit vier Guggen sei bereits perfekt, am Umzug würde es jedoch noch mehr Musik vertragen, sieht er Verbesserungspotenzial.
33 Minuten für 7 Böller