Auch ein Fest in Humlikon
Morgen Samstag führen auch die Politische Gemeinde und die Primarschulgemeinde Humlikon ihre letzte Versammlung durch. Danach gibt es ein Huemliker Fest, zu dem der Gemeinderat die Einwohnenden einlädt. Die Musikgesellschaft Andelfingen wird sie symbolisch in die neue Gemeinde abholen. Wie bereits am Dienstag wird sich der Schützenverein Humlikon-Adlikon um die Verpflegung kümmern. (hay)
An der «Dernière», der letzten Gemeindeversammlung, nahmen am Dienstag 91 der rund 500 Adliker Stimmberechtigten teil. Es war die letzte, da per 1. Januar 2023 Adlikon und Humlikon zur erweiterten Gemeinde Andelfingen gehören werden.
Gemeindepräsident Peter Läderach begrüsste auch einige seiner Vorgänger und Gäste wie SVP-Kantonsrat Paul Mayer sowie Bezirksratspräsidentin und Statthalterin Catherine Nägeli Diethelm. Vertreten war zudem Humlikons Gemeindepräsident Marcel Meisterhans, der am Samstag ebenfalls zur letzten Versammlung willkommen heissen wird (siehe Kasten). Wie Letzterer im Gespräch sagte, wäre auch Andelfingens Präsident Hansruedi Jucker gekommen, doch war er ferienhalber verhindert.
Den weitesten Weg an den lokalpolitischen Anlass dürfte Humorist Josef «Schösu» Hafner zurückgelegt haben. Der Entlebucher hielt im Anschluss an die Versammlungen der Politischen Gemeinde und der Primarschulgemeinde mit flotten Sprüchen, Witzen und seiner Handharmonika die Lachmuskeln des Publikums auf Trab. «Was seid ihr?», fragte er die Menge und stimmte die Antwort gleich selbst an: «Wenn man die Gemeinderechnung anschaut: alles geili Sieche, shalalalala».
Wie Salven feuerte er seine Pointen ab, die zielsicher trafen. Dass das Publikum zu Scherzen aufgelegt war, zeigte auch sein Konter, als der Alleinunterhalter später erneut wissen wollte: «Was sind die Adliker?» Ein Teil antwortete mit «alles geili Sieche», andere mit «Andelfinger». Darauf folgte schallendes Gelächter, in dem – trotz Freude – auch ein Hauch Wehmut mitklang.
Zukunftsweisender Weg
Adlikon hat in der Vergangenheit bereits einmal zur Gemeinde Andelfingen gehört, mit den anderen Aussengemeinden Niederwil, Dätwil und Humlikon, wie Peter Läderach ausführte. Die Abspaltung erfolgte 1818, damals herrschte in der Schweiz eine Hungerkrise.
Dennoch sei die Eingemeindung per 2023 für Adlikon kein Rückschritt, sondern ein zukunftsweisender Weg, betonte er. Unter anderem dürfte es einfacher werden, Aussenstehenden zu erklären, woher man sei. Dass dies bisher zu Missverständnissen führen konnte, spielte er mit Gemeinderätin Denise Weyermann in einem Sketch vor. Denn Dätwil und Niederwil gebe es auch im Aargau, Adlikon auch im Bezirk Dielsdorf. «Wenn Sie in Andelfingen wohnen, wird alles viel einfacher», so der Gemeindepräsident.
Nun sei die Übergangsbehörde an der Arbeit, und es laufe gut. Die neue Gemeindebehörde wird am 25. September gewählt. Bislang habe sich noch niemand aus der Gemeinde Adlikon für ein Behördenamt zur Verfügung gestellt, sagten Peter Läderach und Schulpflegepräsident Barnabas Hayn. «Geben Sie sich einen Ruck», sagte Ersterer. Die Unterlagen könne man bei der Gemeindeverwaltung Andelfingen beziehen – oder sich direkt bei ihm melden. Die erste Versammlung der erweiterten Gemeinde ist auf den 28. November festgelegt, dann wird das erste Budget beschlossen.
Adlikons «Dernière»