Armee aktiviert Übersetzstelle

Region - Auf einer Kombination aus Stahlträger- und Schwimm­brücke hat das Genie-Bataillon 6 am Montag verschiedene Fahrzeuge über den Rhein gebracht. Die Stelle bei Flaach wurde in den letzten Jahren nicht mehr oft genutzt.

Roland Spalinger (spa) Publiziert: 28. Januar 2025
Lesezeit: 2 min

Den Anfang machte ein Entpannungsfahrzeug. Dieses wurde am Montag um 14 Uhr als erstes über die Behelfs­brücke gelassen, die das Genie-Bataillon 6 (G Bat 6) im Rahmen der Verbandsübung und des Abschlusses des diesjährigen Wiederholungskurses (WK) etwas oberhalb der Rheinbrücke Flaach erstellt hatte. Danach folgten Duro, Puch G und LKW.

Am Steuer sassen Männer des Militär-Motorfahrervereins Reg 3, die für die Armee Fahrzeuge an Einsatzorte bringen. Freiwillig und aus Freude, wie einer erzählte. Vor Weihnachten hätten sie 200 Fahrzeuge nach Brugg gefahren, gestern Montag stand die Verschiebung nach Othmarsingen an.

Und dazwischen wurden sie nun Teil der finalen Übung dreier Kompanien des G Bat 6, die vierte Kompanie wurde bei den Lauberhornrennen eingesetzt. «In erster Linie stellen wir die eigene Mobilität sicher», erklärte Oberleutnant Steve Mürset auf der Schaffhauser Rheinseite. Zweite Priorität der Einheit habe, jene des Gegners einzuschränken. Von den rund 200 Männern und Frauen waren deshalb die meisten grossräumig für Sicherung und Beobachtung im Einsatz – für Laien zu sehen waren nur jene an der Übersetzstelle selber.

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Am Schluss des WKs übte das G Bat 6 im Raum Andelfingen. | Roland Spalinger

Mobile Brücke bis 100 Meter

Den Rhein zu überwinden, ist für den Verbund eine wichtige Aufgabe. Auch deshalb, weil der Fluss oft breiter als 100 Meter ist, was eine Kombination der beiden Systeme Stahlträger- und Schwimmbrücke verlangt. Erstere ist eigentlich für Einsätze für den Nachschub vorgesehen, wird gerammt und wurde bei diesem Einsatz vorgängig am Freitag vom Schaffhauser Ufer aus erstellt.

Die Ergänzung für schnelle Einsätze binnen weniger Stunden folgte am Montag. Ein- und später ausgewassert wurden die mobilen, ausfaltbaren, schwimmfähigen und motorisierten Elemente in Eglisau, dort zusammengesteckt und flussaufwärts nach Flaach geschippert. Stationiert waren die zehn Module für die finale WK-Übung im AZA in Andelfingen. Für jedes Element braucht es einen LKW, für den Transport mit total zwölf Lastwagen im Konvoi eine Bewilligung.

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Die drei Brückenelemente fuhren mit Motorbootsantrieb flussaufwärts, ehe sie mit dem Brückenprovisorium verbunden wurden.

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Als letztes Element der Schwimmbrücke wurden am Ufer (Bild) sowie als Übergang zur Stahlträgerbrücke die Rampen angebracht.

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Zuerst durfte am Montag um 14 Uhr das Entpannungsfahrzeug über die Behelfsbrücke.

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Übersetzt wurde von Flaach nach Rüdlingen – auf der Schaffhauser Rheinseite ist die Stelle mit Steinen vorbereitet.

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Nach der Übung erfolgen Rückbau- und Aufräumarbeiten.

Heute noch einmal

Dies gilt auch für Übersetzstellen. Laut Steve Mürset sind solche an verschiedenen Flüssen und Stellen vorbereitet. Jene in Rüdlingen wurde aufgrund der Truppenreduktion in letzter Zeit nicht mehr so oft genutzt wie früher.

Die Übung mit weiteren Einsätzen auch an anderen Orten dauert bis Mittwoch. In Flaach und Rüdlingen wird die Brücke heute Dienstag jedoch nochmals erstellt und anschliessend wieder abgebaut.