Weinland

Es geht wieder vorwärts

Am Mittwoch trafen sich die Mitglieder des Vereins Inselmuseum zum zehnten Mal. Nach Jahren des Stillstands geht es wieder vorwärts – dank einer gemeinsamen Absichtserklärung mit der Stiftung Musikinsel. Eine Eröffnung sei 2028/29 möglich.

von Tizian Schöni
21. Juni 2024

Der Objektkredit soll in zwei Jahren durch Kantons- und Regierungsrat abgesegnet sein, 2027 könne der Bau beginnen, und das Museum werde vielleicht schon 2028 oder 2029 eröffnet. Präsident Daniel Grob gab sich an der zehnten GV des Vereins Museumsinsel optimistisch.

Denn Ende Mai hatten sich der Verein, die Stiftung Musikinsel und der Kanton, der Eigentümer der Liegenschaft (AZ vom 24.5.2024), geeinigt. Der Regierungsrat hatte mitgeteilt, dass eine Absichtserklärung unterschrieben worden sei.

Eine Einigung erzielt wurde über die Nutzung des Abttrakts. Er ist der ein-zige noch nicht sanierte und nicht belegte Teil des Klosters Rheinau, beide Parteien würden ihn gerne belegen. Die Stiftung Musikinsel als grösste Mieterin auf dem Klostergelände, um darin Musikerinnen und Musiker unterzubringen und Proberäume zu schaffen. Der Verein Inselmuseum, um einen Teil des Klosters öffentlich zugänglich zu machen und darin ein historisches Museum einzurichten.

Komplizierte Raumteilung
Einblick in die Details dieser Vereinbarung gab am Mittwoch der Präsident des Vereins Inselmuseum, Daniel Grob. Das Parterre sei zum grössten Teil dem Museum zugeschlagen worden (siehe Grafik). Ein Erfolg für den Präsidenten, denn sowohl der historische Westeingang als auch der Kreuzgang, auf der Ostseite des Abttrakts gelegen, seien so durch das Museum nutzbar.

Das erste Obergeschoss wird die Stiftung komplett für sich haben, darin entstehen zwei weitere Proberäume und Hotelzimmer. Im zweiten Obergeschoss nutzt die Musikinsel die Süd-, das Museum die Nordseite. Der prachtvolle Abtsaal mit Stuckdecke, Wandvertäfelung und Parkett falle so dem Museum zu, sagte Daniel Grob. Schliesslich wird auch das Dachgeschoss zum Museum gehören. Es war im ursprünglichen Projekt des Vereins eingeplant, wurde dann aber auf Wunsch der Denkmalpflege herausgenommen. Nun sei es wieder drin, erklärte Daniel Grob. Und passe perfekt ins Konzept.

Vorteilhaft sei für den Museumsverein, dass man das Erdgeschoss des Pförtnerhauses gleich nach der Brücke nutzen dürfe. «Dort können die Besucher-information und eine Ticketeria untergebracht werden», sagte Daniel Grob.

Hauptziele fĂĽr Museum erreicht
Trotz der komplizierten Aufteilung der Räumlichkeiten habe man die beiden Hauptziele in den Verhandlungen erreicht, sagte Markus Späth, der mit der Familie Blocher und dem Kanton die Gespräche geführt hatte. Eine klare Trennung zwischen den Mietern sei möglich, und das ursprüngliche Museumskonzept könne wie geplant umgesetzt werden.

«Eine Hürde ist genommen, viele kleinere und grössere werden noch kommen», sagte Markus Späth. Die Einigung mit der Musikinsel vergrössere die Chancen, wenn der Kantonsrat dereinst über den Objektkredit abstimmen werde. 25 bis 28 Millionen Franken kostet die Instandsetzung und Einrichtung des Abttrakts laut Regierungsrat.

Zwei Rücktritte und eine Verstärkung
Aus dem Vorstand traten an der GV Margrit Sutter (Protokoll) und Susanne Grieder (Beisitz) zurück. Neu konnte Martina Huggel gewonnen werden. Die Zürcherin leitet das Museum des Landes Glarus in Näfels. Die «Verstärkung in der Museologen-Crew» und der bereits bestehende Vorstand wurden mit Applaus wiedergewählt.

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