Urchig und originell: Das Fako MTR.
Zuerst war Rauch. Und auch wenn es schon länger nicht mehr geregnet hatte – es dauerte eine Weile, bis sich die Flammen durch die dicht quer liegenden Hölzer des Fasnachtsfeuers der Pappenmannli gefressen hatten. Um 20.01 Uhr am Sonntag hatten die Viertklässler bis Drittsekler ihr Werk tagelanger Arbeit in Brand gesetzt.
Die sechs Böller im Böögg auf dem Funken explodierten fast gleichzeitig. Der letzte nach 14 Minuten mitten in den lodernden Flammen und musikalisch begleitet von den Weinländer Guggen Andölfia, Spectaculus Flaachtal und natürlich den einheimischen Chrottepösche.
Ein Werk von vielen
«Das ist für uns ein wunderschöner Abschluss eines strengen, aber immer wieder tollen Wochenendes», sagte Monika Kienast, Kassierin der Chrottepösche und OK-Präsidentin der Marthaler Fasnacht. Allein kann die Gugge den Anlass aber nicht stemmen und arbeitet dafür seit Jahren mit allen fasnachtsbegeisterten Vereinen wie Faoma, Fako MTR und Fakobe zusammen sowie mit unzähligen weiteren Helferinnen und Helfern. «Ohne dieses sehr gute Zusammenspiel aller Beteiligten würde die Fasnacht Marthalen nicht das sein, was sie heute ist», sagte sie.
Am Freitag ging es für sie los mit Aufbauarbeiten in der und um die Mehrzweckhalle und mit der Beizentour, am Samstag stand der erste Höhepunkt an mit dem einzigen verbliebenen Maskenball im Weinland in der Halle bei Guggensound oder draussen im Zelt mit den Huusfraue-Gruess sowie in den Sujetbarwagen mit dem bekannten Après-Ski-Ballermann-Mix.
Wiederum die Chröttis führten am Sonntagnachmittag den Umzug mit elf Guggen und Sujetwagen sowie weiteren Maskengruppen vom Rössliplatz zum Schulhaus an. Hunderte Schaulustige und der Dorfkern beim «Hirschen» bildeten ein prima Kulissse. Mittendrin eine Avatar-Familie und eine 25-köpfige Delegation der Nasa. Während in der Halle die Andölfia und die Speckis ein Monsterkonzert spielten – der Hallenspeaker jubelte vom fulminanten Start in den Frühling und meinte nicht nur das Wetter –, gaben draussen die Bräseliböck ein vielbeachtetes Ständchen.
Für die Chrottepösche hiess es in dieser Zeit, alle Kräfte in der Küche zu haben. Es ging fast perfekt auf. «Es wurde gefeiert und gegessen, sodass am Sonntagnachmittag vor Veranstaltungsschluss diverse Speisen ausverkauft waren», resümierte Monika Kienast und machte sich wie die anderen fast nahtlos ans Auf- und Ausräumen der Halle.
















Pappenmannli halten Feuerwache
Dazwischen fand Monika Kienast immer wieder mal Zeit, durchs Festgelände zu gehen. «Wenn ich die vielen strahlenden Gesichter und die Menschen sehe, die sich unterhalten und zusammen feiern, ist das für mich das Schönste», schwärmte sie.
Und dann eben der Abschluss mit dem Feuer auf dem Lindenhof. Dort stieg am Montagmorgen dann nur noch leichter Rauch auf. Von den 200 Kubikmetern Käferholz war nichts mehr zu sehen. Um Überraschungen vorzubeugen – letztes Jahr wollte jemand in der Nacht Reptilien im Feuer entsorgen –, stellten die Pappenmannli eine Feuerwache.

Fulminanter Start in den Frühling