Bei diesem Kurs wurde richtig eingeheizt: Wie früher machten die Jugendlichen mit den einfachsten Mitteln Feuer.
Mit seinen 13'000 Mitgliedern ist der Cevi die drittgrösste Jugendbewegung der Schweiz. Aus dem ganzen Land sind rund 450 von ihnen am letzten Wochenende zum Ausbildungszentrum Andelfingen (AZA) gepilgert. Dort fand von Freitag bis Sonntag zum ersten Mal die «Konekta» statt, an der neue Kontakte geknüpft und über die Zukunft des Cevi entschieden wurde.
«Die Veranstaltung ist ein Abriss des Cevi einmal quer durch die ganze Schweiz», sagte Matthias Trüb, Hauptleiter der «Konekta» und Vorstandsmitglied des Cevi Schweiz. Die Teilnehmenden stellten ihre sogenannten «Spatzen» – robuste Baumwollzelte mit Platz für sechs bis acht Personen – auf einem Feld gleich beim AZA auf. «Die Planung des Zeltplatzes ging sehr gut auf», sagte Matthias Trüb.
Das AZA habe eine praktische Infrastruktur für die «Konekta» geboten. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Ausbildungszentrums sei problemlos verlaufen. Zur Verfügung standen unter anderem Räume für Workshops, sanitäre Anlagen und die Truppenküche. Zusätzlich habe der Cevi ein temporäres Spital für den dreitägigen Anlass eingerichtet, erklärte Matthias Trüb.
Zukunft bewegen
Das Programm der «Konekta» war straff: Nachdem am Freitag alle eingetroffen und die Zelte aufgebaut waren, ging es schon los mit Geländespiel, Lagerfeuer und Konzerten. Am Samstag wurden 70 Workshops abgehalten, beispielsweise zu den Themen Nachhaltigkeit oder psychische Gesundheit. In einem Kurs kamen die Teilnehmenden aber auch ins Schwitzen. Beim «Fire Drilling» machten sie nur mit Stöcken und der eigenen Muskelkraft Feuer. Spass schienen alle zu haben: Selbst nach dem offiziellen Ende des Workshops kamen noch kleine Rauchschwaden zustande.
Der Höhepunkt der «Konekta» fand jedoch am Sonntagvormittag statt: die Bewegungskonferenz. Diese sei vor drei Jahren eingeführt und an der «Konekta» zum ersten Mal realisiert worden. Die Frage, die bei der Planung der Bewegungskonferenz zentral war: Welche Möglichkeiten gibt es, die jungen Cevianerinnen und Cevianer in die Gestaltung des Cevi einzubeziehen? Matthias Trüb erklärt das Ziel der Konferenz so: «Um es in einen politischen Kontext zu setzen: Die Bevölkerung soll mitgestalten.»
Am Samstag reichten die Teilnehmenden Motionen ein, die wie eine Volksinitiative funktionierten. An der Bewegungskonferenz diskutierten die Cevianerinnen und Cevianer die Motionen und stimmten anschliessend ab. Ziel sei es, die oberste und die unterste Stufe des Cevi zusammenzubringen. An diesem basisdemokratischen Event war zudem das nächste nationale Zeltlager Thema. Erst einmal fand ein solches statt: unter dem Namen «Conveniat» im Jahr 2009 mit 4000 Menschen aus der gesamten Schweiz. Seit 2022 befindet sich die zweite Auflage in Planung.
Nächstes Treffen 2026
Neben der Gestaltung des Cevi für die Zukunft waren an der «Konekta» die Vernetzung und der Austausch zwischen den verschiedenen Regionalverbänden und Ortsgruppen zentral. «Wir wollen dadurch unseren Horizont erweitern, Inspiration finden und voneinander lernen», sagte Matthias Trüb.
Die «Konekta» sei über zwei Jahre hinweg geplant worden. Vor allem die letzten zwei Wochen seien sehr anstrengend gewesen. «Pro Nacht habe ich etwa vier Stunden geschlafen», bekannte Matthias Trüb. Als er die glücklichen Gesichter beim Konzert am ersten Abend gesehen habe, sei klar gewesen: «Dafür mache ich das.» Nach der Bewegungskonferenz am Sonntag stand nur noch das gemeinsame Aufräumen auf dem Plan. Die zweite «Konekta» ist für 2026 geplant.
Gemeinsam den Cevi verändern