«Immer eine Momentaufnahme»
Region: 15 Stellen im Rhein und eine in der Thur beprobt das Interkantonale Labor. Badeverbote hat es «praktisch noch nie» erlassen, sagt deren Leiter. Die deutsche Seite heuer schon – es gilt noch immer.
Die aktuellen Messdaten für Thur (1, bei Flaach) und Rhein (15, Stein am Rhein bis Flaach) des Interkantonalen Labors in Schaffhausen im erweiterten Gebiet der «Andelfinger Zeitung» stammen vom 31. Mai; laut Abteilungsleiter Markus Koller wurden gestern Montag erneut Proben genommen, diese Resultate stünden noch aus.
Gailingen hat Probleme
Für Aufsehen sorgte Ende Mai das wegen Escherichia coli verhängte Badeverbot in Gailingen. Wie die Wochenzeitung «Schaffhauser AZ» in ihrer Ausgabe vom 10. Juni schreibt, ist eine alte und undichte Abwasserleitung der Grund, dass dort Fäkalien in den Rhein gelangt sind. Gerade bei viel Niederschlag führe dies zu einem «Eintrag» in die Regenwasserleitung, die in den Rhein entwässere.
Mitte Juni war der Wert laut der Plattform «Nau.ch» immer noch um das 34-fache überschritten. Und auch gestern Montag war das Badeverbot laut Auskunft der Gemeinde Gailingen noch in Kraft. Am Dienstag werde die nächste Wasserprobe genommen und neu entscheiden, sagte die Mitarbeiterin.
Nicht schlucken und duschen
«Probenahmen sind immer eine Momentaufnahme, und die Wasserqualität kann sich insbesondere bei starken Regenfällen schnell verändern», sagt Markus Koller. Starkniederschläge können aufgrund von Entlastungen von Abschwemmungen, Regenüberläufen oder Regenrückhaltebecken die mikrobiologische Wasserqualität des Rheins beeinflussen. Laut Messungen führten diese in den vergangenen Jahren auf Schweizer Seite entlang des Rheins zwischen Stein am Rhein und Rüdlingen vereinzelt zu erhöhten Belastungen mit E. coli und Enterokokken, «aber glücklicherweise nie zu einem Badeverbot».
Es sei empfehlenswert, einige Tage nach einem Starkregenereignis das Baden oder Schwimmen im Rhein zu vermeiden, sagt Markus Koller. Und er rät, kein Wasser zu schlucken und sich nach dem Bad zu duschen oder gut abzutrocknen. (spa)
Kein Sommer zum Baden