Flamingos, Löwen, Clownfische, aber auch Rennautos, Cookie-Monster oder Golfbälle: Die aussergewöhnlichen Cupcakes von Michelle Zehnder gibt es so ziemlich in allen Variationen, Farben und Formen. Das Backen und Verzieren der kleinen KĂĽchlein ist eine grosse Leidenschaft der RheinÂaueÂrin. Bereits als Kind half sie ihrer Mutter beim Backen, stöberte stundenlang in BackbĂĽchern und experimentierte an Rezepten herum. «Mein Kindheitstraum war immer, eine eigene Bäckerei zu haben», erinnert sie sich lachend. Eine Bäckerei gab es zwar nicht, dafĂĽr grĂĽndete sie vor fĂĽnf Jahren ihre Cupcakeria Zehnder.
Begonnen hatte alles am Koffermarkt in RheinÂau im Jahr 2015. «Eine Catering-Firma sprach mich auf meine Cookie-Monster an, die ich an einem Stand verkaufte, und fragte, ob ich diese auch auf Bestellung machen wĂĽrde», erzählt sie. So sei die Idee entstanden und der erste Auftrag gesichert worden. Danach folgten immer mehr. Geburtstage, Firmenanlässe, Märkte – manchmal sei das schon sehr zeitintensiv, doch liebe sie es, sich fĂĽr jeden Anlass den perfekten Cupcake auszudenken. UnterstĂĽtzung erhält sie von Freunden und der Familie, ob bei Grossaufträgen oder einfach als Versuchskaninchen neuer Kreationen. Das Dekorieren der Leckereien sei eine Leidenschaft, bei der sie ihre Kreativität frei ausleben könne. Cupcakes sind dabei ihr Spezialgebiet, doch macht sie ab und an auch ausgefallene Tortenkreationen. «Cupcakes sind aber meine Favoriten, die kleinen Törtchen haben einfach ihren ganz besonderen Charme», findet sie.
Leidenschaften kombinieren
Nach ihren ersten Aufträgen legte sie eine kurze Backpause ein. «Erst 2018 habe ich mich wieder voll und ganz meinem Hobby gewidmet, da schrieb ich auch meine Maturarbeit darüber», erzählt sie. Dafür erstellte sie das Konzept für die Cupcakeria sowie eine eigene Website und designte eigene Visitenkarten. Trotz ihres Könnens sei eine Konditorlehre aber nie Thema gewesen. Stattdessen entschied sie sich für ein Wirtschaftspsychologiestudium, mit dem Nebenfach Marketing. «Davon kann ich wiederum auch privat profitieren und meine Arbeit mit meinem Hobby, dem Backen, verbinden», sagt die 21-Jährige. Und eine weitere Leidenschaft könne sie mit der Cupcakeria kombinieren: das Fotografieren. «Ich setze meine Kreationen gerne in Szene und sammle die Bilder in einem Album», so Michelle Zehnder. Jeder Cupcake erzähle eine Geschichte, und diese wolle sie gerne festhalten.
Doch wie managt sie das zeitintensive Hobby und ihr Studium sowie die Arbeit in einer Werbeagentur? «Planung ist alles, bis jetzt habe ich es immer irgendwie geschafft», verrät sie. Praktisch sei, dass die meisten Feste an Wochenenden stattfänden. So könne sie das Studium und die Cupcakeria gut unter einen Hut bringen.
Trotz der Aufträge will sie das Backen als Hobby behalten, um die Freude daran nicht zu verlieren. «Ich möchte weiterhin alles selber machen können und es regional halten», sagt Michelle Zehnder. Denn das sei ihr besonders wichtig dabei; das Persönliche. «Wenn möglich liefere ich meine Cupcakes auch immer selber aus», erzählt sie. Denn so, wie alles angefangen hat, möchte sie es auch weiterhin halten: regional, persönlich und mit viel Freude.