Neuer Song von Annika Lia – bald hört man noch mehr

Nach der anfänglichen Zusammenarbeit mit dem Wiesendanger Musiker und Produzenten Genemo geht die Rheinauerin Annika Braun musikalisch eigene Wege. «Not Good Enough» und «Lonely» hatten sie miteinander geschrieben und unter Genemo feat. Annika Lia herausgebracht («AZ» vom 24.4.2020). Das am Freitag erschienene «Out of Love» trägt nun nur noch ihren Künstlernamen.

Es habe menschlich nicht mehr gepasst, sagt die 19-Jährige zum Ende der Zusammenarbeit. Und just in dem Moment, als sie sich für den eigenen Weg entschieden hatte, meldete sich der Zürcher Produzent Dave Demuth bei ihr. Das erste Resultat nach dem Kennenlernen liegt nun vor, das zweite ist ebenfalls fertig. Einzig der Veröffentlichungstermin steht noch aus. Sie überlegen, ob es ein Zwei- oder Drei-Monats-Rhythmus werden soll.

Persönliches verarbeiten
Da nimmt sich die junge Sängerin einiges vor, ist sie doch noch mitten in der Ausbildung zur Fachfrau Betreuung. Sie würde gern ganz auf die Karte Musik setzen. Das gehe aber nicht. Also freut sie sich, dass der Betrieb sie bei ihrer Leidenschaft unterstützt. Mit elf Jahren nahm Annika Lia mit ihren älteren Brüdern drei Coversongs auf, als Abschlussarbeit an der Sek Marthalen präsentierte sie ihre ersten eigenen Kompositionen («AZ» vom 10.7.2018).

Sie könne Gedanken und Gefühle besser durch und mit Musik ausdrücken. Hatte sie Probleme in der Schule oder musste sie zu Hause etwas beichten, sang sie den Eltern vor oder brannte das, was zu sagen war, auf CD und überreichte es so den Eltern. Sie habe es ihnen «untergeschoben», sagt sie.

Auch ihr neuer Song ist sehr persönlich. Es geht um Liebe, oder mehr um die Angst, die frisch gefundene Liebe wieder zu verlieren. Sie habe ihn im Sommer 2020 für ihren Freund geschrieben, als sie beide fanden, sie seien zwar die richtigen Personen füreinander, aber der Zeitpunkt sei nicht der richtige. Es passte dann aber doch, sie leben jetzt auch zusammen.

Familie hilft mit
Mit dem musikalischen Alleingang hat der Mond, ihr treuer Begleiter von Kindesbeinen an, als i-Punkt Einzug in ihren Schriftzug gefunden. Gestaltet hat das Logo ihr Onkel. Und ihr Vater hilft bei der Koordination von Terminen, zum Beispiel mit Radio-Stationen – am Freitagabend war sie bei Radio Top, am Wochenende bei Radio Munot – und mit den Brüdern, ja, mit ihnen könne sie öfter Musik machen, meint sie. Die Ideen gehen der Besitzerin eines Esels – «mein anderes Hobby» – nicht so schnell aus.

Wem nun «Out Of Love» gar nicht so neu vorkommt und glaubt, den Song schon einmal gehört zu haben, täuscht sich unter Umständen nicht. Sie habe ihn bei Live-Auftritten an Hochzeiten oder Firmenanlässen schon gesungen, sagt Annika Braun. Sie tritt am Klavier auf und spielt auch Coversongs. Das Repertoire mit eigenem Material wird aber immer grösser.