Restaurant Klostergarten ausgeschrieben

Rheinau - Mitten in der Saison schloss die Betreiberfirma das Restaurant Klostergarten und kündigte den Pachtvertrag mit dem Kanton per Ende Oktober. Nun hat dieser das Restaurant neu ausgeschrieben.

Tizian Schöni (tz) Publiziert: 22. Oktober 2024
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«Gastroausverkauf im Klostergarten» lautet der Post in einer Weinländer Facebook-Gruppe. Wirt Marc Wegenstein versucht in diesen Tagen, sein Mobiliar loszuwerden. Noch stehen Geschirr, Weine und Wärmebehälter im Schankraum, am 31. Oktober läuft der Pachtvertrag aus.

2018 hatte sich die Binz 38 AG gegen ihre Mitbewerber beim Kanton durchgesetzt – das Unternehmen aus Zürich erhielt den Zuschlag für die Lokalität auf der Klosterinsel in Rheinau. Fünf Jahre lief der Pachtvertrag, im sechsten musste ihn der Pächter auflösen. Die Pandemie, der Fachkräftemangel und die stark schwankenden Besucherzahlen auf der Klosterinsel machten dem Gastronomen laut einem E-Mail, das er im Mai dieses Jahres versandte, zu schaffen. Auch die Öffnungszeiten der Klosterkirche und das noch nicht realisierte Museum hätten einen versprochenen Besucherzustrom bisher ausbleiben lassen, klagte er. Nun ist das Lokal neu ausgeschrieben. «Aufgrund der starken saisonalen und wetterbedingten Abhängigkeit ist das erfolgreiche Betreiben eines Gastrobetriebs auf der Klosterinsel eine Herausforderung», schreibt das kantonale Immobilienamt. Man sei deshalb auf der Suche nach einem innovativen und erfahrenen Gastronomen oder Caterer.

Pacht für 60'000 Franken

Das Restaurant ist auf den Saisonbetrieb ausgerichtet, dem Innenraum mit 50 bis 80 Plätzen steht die rheinwärts gerichtete Gartenwirtschaft mit 150 Plätzen gegenüber. Der Kanton wünscht sich «zuverlässige Öffnungszeiten zwischen Mitte April und Mitte Oktober».

Zusätzlich zu diesen beiden Flächen steht im Obergeschoss der 250 Quadratmeter grosse Mühlesaal für Bankette zur Verfügung. Zum Saal gehört eine separate Cateringküche. Allgemein ist der Ausbaustandard hoch, wurden die Räumlichkeiten doch erst 2018 fertig saniert. Verpachtet wird das Lokal mit seinen 1300 Quadratmetern für 60'000 Franken pro Jahr, wie die Baudirektion auf Anfrage bekannt gibt. Dazu kommt eine «verhandelbare Umsatzbeteiligung». Die Nebenkosten betragen rund 26'000 Franken, sofern das Restaurant das ganze Jahr über betrieben wird – der Kanton kann sich auch eine permanente Nutzung vorstellen.