Weinland

Schon 1000 Unterschriften für den Erhalt des SBB-Schalters

Eine Privatperson sorgt gerade für das stärkste politische Zeichen im Weinland. Sonja Baumanns Petition für den Erhalt des SBB-Schalters haben schon 1000 Personen unterschrieben. An der Wylandmäss werden noch mehr dazukommen.

von Roland Spalinger
17. September 2024

Die SBB ist gewarnt: Am Andelfinger Jahrmarkt 2018 starteten die Grünen ihre Petition für die Einführung einer Sammlung für Haushaltplastik. Innert zwei Stunden brachten die drei Personen damals 100 Unterschriften zusammen. 502 wurden es schliesslich, die die Partei im Juli bei der Weinländer Kehrrichtorganisation Kewy deponierte; per 1.1.2023 wurde die Plastiksammlung im ganzen Kewy-Gebiet eingeführt.

Ebenfalls die Kewy betraf eine andere Unterschriftensammlung. 2014 ergriffen die Weinländer Jungfreisinnigen das Referendum gegen die geplante Kam­pa­gne «Schmätterling statt Littering». Für den Güsel-Zweckverband wäre es eine Möglichkeit gewesen, sein zu grosses Vermögen ein bisschen abzubauen. 100'000 Franken hätte die Anti-Littering-Kampagne im ersten Jahr gekostet. Die Delegierten hatten mit 13:5 Stimmen dafür gestimmt. Im Juni 2015 erteilten die Weinländer Gemeinden (ohne Feuerthalen und Flurlingen) der Kam­pa­gne an der Urne mit 68 Prozent eine klare Abfuhr.

Und nun rollt gar noch eine grössere Welle an und auf die SBB zu. Mitte August hat Sonja Baumann aus Niederwil ihre Petition zum Erhalt des einzigen bedienten Bahnschalters im Bezirk Andelfingen lanciert. «Ihr fliegen die Unterschriften nur so zu», titelte die «Andelfinger Zeitung» am 23. August. In bloss einer halben Stunde unterzeichneten 25 Personen den Bogen. Der Skandal mit gefälschten Adressen tangiert die 43-Jährige also überhaupt nicht. Im Gegenteil!

An der Wylandmäss präsent
Anfang September meldete sie: «Habe aktuell bereits über 700 Unterschriften bei mir und geschätzt 80 Unterstützende, die Unterschriften sammeln (inkl. Läden etc.). Es nimmt ‹krasse› Ausmasse an!». Am Donnerstag waren es schon 900. Es seien «so viele Private, die sammeln, unglaublich», kann die Niederwilerin, die in der Pflegewissenschaft tätig ist, das Echo kaum fassen. Noch nicht dazugezählt sind die Listen aus den Läden. Somit dürften es deutlich über 1000 sein.

Bis Ende September hat sie sich Zeit gegeben. Und nutzt dafür auch die Wylandmäss am kommenden Wochenende. Am Standort Bollen von OK-Präsident Martin Schaub werden sie und andere mit Bögen präsent sein. Aktiv geworden sind auch die Grünen, die alle im Weinland aktiven Parteien hinter ihr Anliegen vereint haben und ebenfalls gegen die Pläne der SBB protestieren. Ein derart breites politisches Engagement hat das Weinland bisher noch nie erlebt. Würde an der Urne abgestimmt, stünde der Erhalt fest.

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